NobelpreisträgerInnen, internationale ExpertInnen anerkannter Institutionen und leidenschaftliche Nachwuchsforschende aus unterschiedlichsten Disziplinen sind von Freitag, den 18. Oktober, bis Sonntag, den 15. Dezember 2024 beim 14. International Science Festival – Geist Heidelberg des Deutsch-Amerikanischen Instituts (DAI) Heidelberg anzutreffen, wenn es wieder heißt: Wissenschaft für alle. Das jährliche Wissenschaftsfestival steht für wissenschaftliche Aufklärung, die Vielfalt der Forschung und eine demokratisch engagierte Gesellschaft und lädt zum lebendigen Austausch über die großen Fragen unserer Zeit ein.
„Geist Heidelberg steht, besonders in Zeiten von Fake News, für die Förderung der begründeten Rede – und entspricht somit ganz dem Auftrag des DAI, Demokratie zu verteidigen und zu fördern“, betont Jakob J. Köllhofer, Festivalleiter und Programmdirektor am DAI. „Das Festival will zwischen Wissenschaft und Gesellschaft vermitteln, es bringt Geistes- und Naturwissenschaften zusammen und will den Raum des tätigen Geistes mit all seinen existenziellen Herausforderungen der Öffentlichkeit zuführen. Hier reicht das Spektrum vom ganz Kleinen der Molekularbiologie bis hin zur Unendlichkeit des Alls.“
Der Schirmherr des Festivals, Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, ergänzt: „Geist Heidelberg wird wieder Einblicke in die aktuellste Forschung geben, Denkmuster in Frage stellen, gesellschaftliche Entwicklungen kritisch hinterfragen, globale Probleme thematisieren und Lösungen zur Diskussion stellen. Jakob Köllhofer und das Team haben ein großartiges Programm zusammengestellt. Ich freue mich sehr, dass das DAI diesen spannenden Wissenstransfer und den lebhaften, konstruktiven Austausch zwischen ForscherInnen aus der ganzen Welt und den BürgerInnen der Wissenschaftsstadt Heidelberg seit vielen Jahren ermöglicht. Als Zentrum des Diskurses baut das DAI damit eine wichtige Brücke in die Bevölkerung.“
Auszüge aus dem Festivalprogramm
Zur Eröffnung des Festivals am Freitag, 18. Oktober, 20 Uhr, berichtet Patrick Cramer, seit 2023 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, von den Zukunftswelten einer ‚Wissenschaft von morgen‘, die ihm beim Besuch aller 84 Max-Planck-Institute begegnete – und begeisterte.
Am Donnerstag, 24. Oktober, 20 Uhr, gibt uns die preisgekrönte Astrophysikerin Conny Aerts Einblicke in die Astroseismologie, mit der man regelrecht in Sterne ‚hineinhören‘ kann: Sie erklärt, wie Sternbeben gemessen und welche Geheimnisse über unser Universum damit aufgedeckt werden können. Um neueste Entdeckungen aus dem All geht es auch am Freitag, 6. Dezember, 20 Uhr mit Mark McCaughrean, der Teil der Arbeitsgruppe des James-Webb-Teleskops ist. (Sprache beider Veranstaltungen: Englisch)
Gleich vier NobelpreisträgerInnen kommen zum Festival: Der Biologe Venki Ramakrishnan spricht am Freitag, 25. Oktober, 20 Uhr, über die Suche nach dem ewigen Leben und die Gefahr einer sehr alten Gesellschaft (Sprache: Englisch). Warum die Katalyse eine der schönsten und wichtigsten Technologien für die Menschheit ist, erläutert am Donnerstag, 07. November, 20 Uhr, der Chemiker Benjamin List. Die Biochemikerin Christiane Nüsslein-Volhard zeigt am Sonntag, 17. November, 17 Uhr, auf, warum Schönheit im Tierreich überlebenswichtig ist. Auf die Chancen und Risiken der ‚personalisierten Medizin‘ geht der Biochemiker Aaron Ciechanover am Samstag, 30. November, 20 Uhr ein (Sprache: Englisch).
Wie rechter Populismus und linke Intoleranz die Zivilkultur der Demokratie gefährden und wie Verständigung durch vernünftige Argumente auch in hitzigen Debatten möglich ist, reflektiert der Philosoph Julian Nida-Rümelin am Freitag, 15. November, 20 Uhr. Welche Wirkungskraft Gemeinsinn in einer demokratischen politischen Kultur entfalten kann, analysiert die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann am Samstag, 23. November, 20 Uhr.
Wie eine öffentlichkeitswirksame Wissenschaftskommunikation ohne unsachliche Zuspitzungen und Polarisierungen gelingen kann, ist sowohl dem Philosophen und Astrophysiker Harald Lesch am Freitag, 8. November, 20 Uhr, als auch YouTube-Star und Fernsehmoderatorin Mai Thi Nguyen-Kim am Freitag, 29. November, 20 Uhr, ein Anliegen. (Veranstaltungsort beider Events: Neue Aula der Universität)
Die Frage ‚Was ist Europa?‘ diskutiert der Philosoph Peter Sloterdijk in seiner neusten Analyse Kontinent ohne Eigenschaften am Sonntag, 1. Dezember, 17 Uhr, mit dem TV-Kabarettisten Florian Schroeder.
Die Zoologin und Bestseller-Autorin Lucy Cooke begeistert am Samstag, 7. Dezember, gleich zweimal: Im Familienprogramm um 15 Uhr erklärt sie unterhaltsam, was wir für ein entspannteres und nachhaltigeres Leben vom Faultier lernen können. Um 20 Uhr wirft sie einen frischen feministischen Blick auf die Tierwelt – und belegt, dass wir unser Bild von Weiblichkeit, Sexualität und den Stereotypen der Evolutionsbiologie revidieren müssen (Sprache: Englisch).
Den faszinierenden Prozess des Hörens, wie Cochlea-Implantate funktionieren oder wie sich kleinste Innenohrhärchen wiederherstellen lassen, erklärt der mit dem renommierten Kvali-Preis ausgezeichnete Neurowissenschaftler James Hudspeth am Sonntag, 8. Dezember, 17 Uhr (Sprache: Englisch).
Zum Festivalfinale am Sonntag, 15. Dezember, 17 Uhr, beleuchtet die Soziologin Eva Illouz das politische Selbstverständnis der progressiven Linken vor dem Hintergrund der aktuellen Israel-Debatte (Sprache: Englisch).